Interessantes rund ums Stillen und häufige Fragen

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Hintergründe, Details und Antworten auf Fragen, die mich häufig erreichen.

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Stapel Bücher mit Brille zur Verdeutlichung des Wissens, dass hinter erfolgreichem Stillen steht

evidenzbasierte Antworten auf häufige Fragen - FAQ:

  • richtig Anlegen - Nipple Flip - asymmetrisches Anlegen

    Richtig angelegt ist ein Baby, wenn es viel Brustgewebe im Mund hat, das Stillen schmerzfrei ist und das Baby effektiv die Milch aus der Brust trinken kann.


    Nicht alle Babys schaffen es aber selbst die Brust richtig zu erfassen.


    Mit dem Nipple Flip / asymmetrischem Anlegen kannst Du Deinem Baby eine effektive Hilfestellung zum richtig guten Ansaugen an der Brust geben.



    Anleitung zum Nipple Flip:


    Schritt 1

    • Nase des Babies auf Höhe der Mamille (Brustwarze)
    • die Brust liegt in der Handfläche und der Daumen liegt auf der oberen Seite der Brust 
    • die Brust parallel zum Babymund etwas flach formen 
    • mit der Mamille sanft über Nasenspitze und den Mund des Babies streichen

    Schritt 2

    • Baby legt den Kopf in den Nacken und öffnet den Mund weit
    • Mit dem Daumen die Brust etwas zurück ziehen, dass die Mamille etwas kippt und in Richtung der Nase des Babies zeigt
    • Ungefähr die untere Kante der Areola (Brustwarzenhof) auf die Unterlippe des Babies legen

    Schritt 3

    • die Mamille mit dem Daumen in einer Roll—/Kippbewegung auf die Zunge des Babies legen
    • gleichzeitig das Baby mit der Hand die am Rücken des Babies liegt, Richtung Brust bewegen
    • bei sehr gespannten Brüsten kann es hilfreich sein, den Daumen oberhalb der Lippe des Babies zu lassen und mit leichtem Druck die Spannung etwas zu reduzieren, damit das Baby den Unterdruck leichter halten kann

    Das Baby ist richtig angelegt wenn…

    • sich soviel Brustgewebe im Mund des Babies befindet, dass die Areola nicht mehr oder nur noch ein kleiner Rand zu sehen ist
    • das Baby den Kopf leicht in den Nacken gelegt und den Mund weit geöffnet hat
    • die Lippen des Babies nach außen gestülpt sind
    • der Körper des Babies nah am Körper der Mutter liegt und der Po etwas unterhalb des Kopfes liegt
    • Ohr, Schulter und Becken des Babies eine Linie bilden und somit der Körper nicht verdreht ist
    • das Stillen angenehm ist (ein leichtes Ziehen in den ersten 20—30 sec nach dem Anlegen ist in Ordnung)

    Melde Dich gerne bei mir und ich zeige Dir, wie Du die Technik umsetzen kannst.

  • Schmerzen beim Stillen

    Schmerzen beim Stillen sind nicht normal.


    Stillen fühlt sich schön an.


    Es gibt immer eine Ursache für Schmerzen beim Stillen.

    Ursache könnte unter anderem sein:


    • Anlegetechnik - die häufigste Ursache!!

    • Position des Babys
    • Baby hat nicht genug Brustgewebe im Mund
    • verkürztes Zungenband
    • Erkrankungen der Brust, wie z.B. wunde Mamille, Milchstau, Brustentzündung
    • ...

    Melde Dich bei mir, dass wir gemeinsam die Ursache für die Schmerzen herausfinden und lösen können

  • zu niedrige Gewichtsentwicklung

    Ein Baby nimmt nach der Geburt im Normalfall wenige Tage an Gewicht ab, 7-10% Gewichtsabnahme sind normal.


    Anschließend nimmt das Baby wieder zu und folgt, wenn alles gut ist, mit seiner Gewichtskurve den Perzentilen der WHO-Gewichtskurve.


    In der Stillberatung suchen wir nach Möglichkeiten und vereinbaren Maßnahmen, dass Dein Baby perzentilengerecht zunimmt.


    Melde Dich bei mir, wenn Dein Baby eine zu hohe oder zu niedrige Gewichtsentwicklung hat.

  • zu wenig Milch

    Viele Frauen befürchten zu wenig Milch zu haben.


    Oft ist das gar nicht der Fall und wir können gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie Du erkennen kannst, dass Du genug Milch hast.


    Vor allem in der ersten Zeit nach der Geburt haben Frauen oft das Gefühl, sie haben nicht genug Milch.


    Der Magen eines Neugeborenen Babys ist sehr klein und daher reichen schon sehr kleine Mengen Milch aus, um Dein Baby satt zu machen.


    Ein Baby braucht viele kleine Mahlzeiten.

    Am besten Du stillst mindestens 8 x besser 10-12 x in 24 h.


    Die Natur hat Deine Brust so wundervoll gemacht, dass sie genau richtig viel Milch für Dein Baby bereit stellt.


    Sollte es dennoch, durch unterschiedliche Gründe, so sein, dass Du zu wenig Milch hast, können wir das meistens an der Gewichtskurve sehen.


    Melde Dich bei mir und wir finden gemeinsam einen Weg um Deine Milchmenge zu steigern.

  • zu viel Milch

    Auch zu viel Muttermilch kann eine große Herausforderung sein.


    Symptome für zu viel Milch können sein:


    • zu geringe Gewichtsentwicklung
    • zu hohe Gewichtsentwicklung
    • häufiges verschlucken an der Brust
    • Unruhe und Weinen oder Schreien an der Brust
    • Brustverweigerung
    • grüner, schaumiger Stuhlgang

    All diese Dinge können aber auch Symptome für etwas anderes sein.


    Wenn Du Hilfe brauchst, melde Dich gerne bei mir und wir finden gemeinsam raus, was los ist.

  • Stillabstände oder Stillen nach Bedarf

    Stillabstände


    Feste Stillabstände sind eine veraltete Denkweise und führen oft zu Gewichtsproblemen, Unruhe und viel Weinen beim Baby.


    Der Magen eines Neugeborenen Babys ist sehr klein und daher reichen schon sehr kleine Mengen Milch aus, um Dein Baby satt zu machen.


    Ein Baby braucht viele kleine Mahlzeiten.


    Am besten Du stillst mindestens 8 x besser 10-12 x in 24 h.


    Die Abstände sind egal!

    Die Anzahl ist entscheidend!



    Was bedeutet Stillen nach Bedarf?


    Stillen nach Bedarf bedeutet, dass Du das Bedürfnis Deines Babys nach Nahrung, Nähe, Sicherheit dann erfüllst wenn der Bedarf entsteht.


    Du erkennst den Bedarf an den frühen Hungerzeichen Deines Babys:

    • Unruhe
    • Kopf hin und her drehen
    • Schmatzen
    • Lippen lecken
    • Augen weit auf
    • Hand zum Mund führen

    • Weinen & Schreien sind sehr späte Hungerzeichen Deines Babys

  • Ernährung während der Stillzeit

    Es ranken sich viele Mythen um die Ernährung in der Stillzeit.


    Viele Regeln sind veraltet und schränken Dich unnötigerweise ein.


    Deine Milch wird aus Deinem Blut gebildet, daher gehen blähende Stoffe (Zwiebeln) oder Säuren (Citrusfrüchte) nicht in die Milch über, da diese Stoffe auch nicht in Deinem Blut sind.


    Folgendes ist zu beachten:


    • Trinken – so viel Du durstig bist
    • Vorsicht: zu viel Trinken ( ab ca. 3-4 l) kann die Milchmenge reduzieren  
    • Essen – alles worauf Du Lust hast
    • keine Diäten & schnelle Gewichtsreduktion 

    Folgende Stoffe sind tabu:


        Ø  Alkohol  

        Ø  Drogen

        Ø  Nikotin

        Ø  Salbei /Pfefferminze


    Hinweis Nikotin: Wenn Du während der Stillzeit auf das Rauchen verzichten kannst ist das das Beste für Dein Baby. Wenn Du es nicht schaffst mit dem Rauchen aufzuhören, ist das Stillen trotzdem das Beste für Dein Baby und die Vorteile vom Stillen überwiegen den Nachteilen des Rauchens.


    Melde Dich bei mir und wir besprechen was Du beachten solltest, wenn Du stillst und rauchst.

    Ich bin für Dich da, ohne zu verurteilen und zu bewerten.

  • Stillhütchen abgewöhnen

    Ein Stillhütchen ist in sehr wenigen Situationen wirklich notwendig.


    Melde Dich bei mir und wir schauen gemeinsam, ob ein Stillhütchen für Dich und Dein Baby notwendig ist und was wir tun können um es abzugewöhnen.


    Ein Stillhütchen kann in den meisten Fällen wieder abgewöhnt werden.


    Je früher Du damit beginnst es wieder abzugewöhnen, desto höher ist die Chance auf Erfolg.

  • wunde Mamillen (Brustwarzen)

    Wunde Mamillen (Brustwarzen) sind sehr schmerzhaft und ein häufiger Grund, dass Frauen abstillen.


    Es ist wichtig die wunden Mamillen richtig zu pflegen, dass die Wunde heilen kann.


    Daneben sollte die Ursache für die Verletzung der Mamille gesucht und behoben werden, weil nur so die Mamillen nachhaltig heilen und gesund bleiben können.


    Maßnahmen bei wunden Mamillen:


    • Richtig gut Anlegen! → Nipple Flip / asymmetrisches Anlegen! → Anleitung 
    • Lanolin 100% hpa → muss vor dem Stillen nicht entfernt werden → feuchte Wundheilung
    • Brustdoughnut 
    • frische Luft
    • Muttermilch
    • gute Hygiene
    • häufiges Wechseln der Stilleinlagen, um Infektionen vorzubeugen

  • schläfriges Baby in den ersten Tagen

    Wenn Dein Baby in den ersten Tagen sehr schläfrig ist und nicht gut an der Brust trinkt, musst Du nicht sofort mit Pre-Nahrung zufüttern!


    Eine sehr hilfreiche und erfolgsversprechende Möglichkeit ist es, das Kolostrum (Muttermilch der ersten Tage) per Hand zu gewinnen und dem Baby mit einem Löffel oder kleinen Spritze in den Mund zu geben.


    Somit erhält Dein Baby Energie, wird wacher, kann bald besser an der Brust trinken und Deine Brust wird durch die Handgewinnung angeregt Muttermilch zu produzieren.


    Zusätzlich kann die Technik der Brustkompression helfen, dass Dein Baby mehr an der Brust trinkt, bevor es einschläft.


    Melde Dich gerne bei mir, wenn Du Hilfe brauchst.

  • Zungenband

    Ein zu kurzes Zungenband kann vielfältige Symprome mit sich bringen:


    • unzureichende Gewichtszunahme
    • Schmerzen beim Stillen
    • wunde Mamillen
    • häufiges verschlucken
    • Beläge auf der Zunge des Babys
    • ...

    Ein zu kurzes Zungenband ist nicht immer leicht oder auf den ersten Blick zu erkennen und erfordert eine differenzierte Beobachtung und Untersuchung.


    Melde Dich gerne für eine Zungenbandeinschätzung bei mir, wenn Du vermutest, dass Dein Baby ein zu kurzes Zungenband hat.



  • Stillen nach Kaiserschnitt

    Auch nach einem Kaiserschnitt kannst Du stillen.

    Auch nach einer Vollnarkose.


    Sobald Du Dich nach einer Vollnarkose in der Lage fühlst Dein Baby anzulegen, ist das Narkosemittel in Deinem Körper soweit abgebaut, dass Du stillen darfst.


    Nach einer spinalen Anästesie darfst Du Dein Baby sofort stillen.


    Stillen nach einem Kaiserschnitt ist für Euch beide besonders wertvoll um die Bindung zu stärken.

    Zusätzlich hilft Dir das Oxytocin, das beim Stillen ausgeschüttet wird, gegen die Schmerzen nach der Operation.



  • bunt Stillen = Stillen und Zufütterung

    Bunt stillen bedeuet, dass Du stillst und Deinem Baby zusätzlich Formulanahrung gibst.


    Das kann aus den unterschiedlichsten Gründen notwendig sein.


    Zufüttern geht mit der Flasche. Es gibt aber auch viele stillfreundliche Zufütterungsmethoden, wie Brusternährungsset, Löffel, Becher, Spritze und Sonde.


    Ich helfe Dir gerne dabei, den Weg für Euch zu finden, der zu Euch passt.


    Auch Zufütterung zu reduzieren ist eine häufige Fragestellung in den ersten Wochen nach der Geburt, bei der ich Dir sehr gerne helfe.

  • Vorteile des Stillens für das Baby

    Muttermilch ist die beste Ernährung für Dein Baby.


    Aber warum eigentlich?


    Eine kleine Auswahl der fantastischen Vorteile für Dein Baby:


    Stillen senkt das Risiko für:

    • Diabetes Typ II
    • Autoimmunerkrankungen
    • Krebs im Kindesalter
    • SIDS (plötzlicher Kindstod) -50%
    • Übergewicht
    • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
    • Allergieprophylaxe bei einer Stilldauer > 4 Monate

    Stillen fördert zudem Eure Bindung, schenkt Deinem Baby Sicherheit und Beruhigung zu jeder Zeit.


    Nach Bedarf gestillte Babys sind deutlich ruhiger und zufriedener und schreien weniger.


    Und noch so viel mehr...


  • Vorteile des Stillens für die Mama

    Muttermilch ist die beste Ernährung für Dein Baby.


    Aber auch für Dich als Mama hat es viele Vorteile.


    Eine kleine Auswahl der fantastischen Vorteile für Dich als stillende Mama:


    Stillen senkt das Risiko für:

    • postpartale Depression
    • Brust-/Eierstockkrebs
    • Herz-Kreislauferkrankungen
    • Diabetes Typ II
    • Entwicklung manifester Diabetes nach Gestationsdiabetes
    • Osteoporose
    • reumathische Erkrankungen

    Kurzfristig sorgt das Stillen für eine schnellere Rückbildung und einen geringeren Blutverlust.


    Stillen länger als 6 Monate hilft Dir Gewicht zu verlieren, nach 12 Monaten Stillzeit wird dieser Effekt nochmals stärker.


    Stillen fördert zudem Eure Bindung, macht Dich sensibler für die Bedürfnisse Deines Babys, steigert Deine Selbstwirksamkeit und Dein Selbstbewusstein.

Mosaik aus bunten Fliesen in Pastellfarben zur Verdeutlichung der möglichen Vielfalt der Informationen rund ums Stillen

Externe Links:

Meine Tipps für Seiten mit fundierten Informationen:


sehr ausführliche, evidenzbasierte Fachinformationen:

Europäisches Institut für Stillen und Laktation - Fachwissen


schneller, fundierter Überblick über häufige Stillfragen:

Still Lexikon


verständlicher, hilfreicher Stillblog:

Stillkinder


Shop stillfreundliches Zufüttern:

Milchwiese


sehr empfehlenswerter Film zur physiologischen Geburt:

Carola Hauck - die sichere Geburt